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Elisabeth Schiemann >>>
war eine deutsche Genetikerin, Kulturpflanzenforscherin und Widerstandskämpferin während der Zeit des Nationalsozialismus.

Elisabeth Schiemann
Elisabeth Schiemann (1881-1972) war eine der ersten Biologinnen in Deutschland. Sie forschte unter anderem am Botanischen Institut in Dahlem, wo sie sich in der Zeit des Nationalsozialismus ebenfalls dem Widerstand der Bekennenden Kirche anschloss.

Herkunft und Werdegang
Als Tochter des Historikers Theodor Schiemann wurde Elisabeth Schiemann im estnischen Tallinn geboren. Die Familie zog 1887 nach Berlin. Elisabeth Schiemann besuchte ein Lehrerinnenseminar und arbeitete zu Beginn des 20. Jahrhunderts an einer Mädchenschule. Als Gasthörerin besuchte sie die Berliner Universität, bis diese im Jahr 1908 schließlich Frauen als ordentliche Studentinnen zuließ. Schiemann studierte Biologie und promovierte zunächst im Bereich der Genetik, bevor sie sich 1924 mit einer Arbeit über Gerste habilitierte. Bis 1931 arbeitete sie am Institut für Genetik an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin. Ihre Forschung über die Geschichte der Kulturpflanzen betrieb sie am Botanischen Institut, ihren Lebensunterhalt sicherten Stipendien und die Lehrtätigkeit an der Universität. Ab 1943 war Elisabeth Schiemann in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft Abteilungsleiterin des Instituts für Kulturpflanzenforschung. Seit 1907 verband Schiemann eine enge Freundschaft mit der Physikerin Lise Meitner.

Beteiligung am Widerstand
Nationalsozialismus und Rassentheorien stand die Biologin ablehnend gegenüber. Sie trat der Bekennenden Kirche bei und unterstützte Opfer der Judenverfolgung. 1940 wurde ihr aufgrund ihrer Haltung die Lehrerlaubnis an der Universität in Berlin aberkannt.

Nachkriegszeit und Nachwirken
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs war Elisabeth Schiemann weiter als Wissenschaftlerin tätig. Für wenige Jahre hatte sie eine Professur an der Universität Berlin inne, im Jahr 1953 wurde sie als erste Frau Wissenschaftliches Mitglied in der neu gegründeten Max-Planck-Gesellschaft. 1972 starb Elisabeth Schiemann in Berlin. Noch heute erinnert beispielsweise das nach ihr benannte Elisabeth-Schiemann-Kolleg, das im Rahmen der Max-Planck-Gesellschaft junge Wissenschaftler*innen fördert, an die renommierte Biologin. Die Verleihung des Titels "Gerechte unter den Völkern" durch die Shoa-Gedenkstätte in Jerusalem ehrt Schiemanns Einsatz im Widerstand.

Literatur
Aretin, Felicitas von: Mit Wagemut und Wissensdurst. Die ersten Frauen in Universitäten und Berufen, München 2018.

Quelle: Archiv/ Heimatverein Steglitz e.V. / Studentische Arbeit von Marie Schröder



geboren am: 15.08.1881 in Fellin, Gouvernement Livland, Russisches Kaiserreich, vor 143 Jahren
gestorben am: 03.01.1972 in West-Berlin, Deutschland , vor 52 Jahren ... im Alter von 91 Jahren

Profession:
Nationalität: deutsch
Wikipedia: Elisabeth_Schiemann

________ ausgewählte Werke: ____________________

_______ ausgewählte Lebensereignisse: ___________________


______ Zeiten Orte Länder ______

 

Personenreport vom 2024-04-16


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