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1380

Johannes Ernst Richard ?Hanns? Lilje >>>
war ein deutscher evangelisch-lutherischer Theologe, Kunsthistoriker, Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche von Hannover.

Hanns Lilje
Der evangelische Pastor Hanns Lilje (1899-1977) predigte während des Zweiten Weltkriegs unter anderem in Lichterfelde. Ins Visier der Gestapo geraten, wurde er nach dem 20. Juli 1944 verhaftet. Lilje überlebte die Haft und wurde in den Nachkriegsjahren Landesbischof in Hannover.

Herkunft und Werdegang
Hanns Lilje wurde 1899 in Hannover geboren, sein Aufwachsen war sowohl durch eine christliche Erziehung als auch durch Werte der späten Kaiserzeit geprägt. Nach einem kurzen Kriegseinsatz am Ende des Ersten Weltkriegs begann er 1919 das Studium der Theologie in Göttingen. Ab 1922 setzte er seine Ausbildung am Predigerseminar in Loccum fort. 1932 folgte die Dissertation. Als Pastor setzte er sich unter anderem für die Ökumene ein, so bekleidete er zwischen 1937 und 1945 das Amt des Generalsekretärs im ?Lutherischen Weltkonvent?.

Im Konflikt mit dem NS-Staat Hanns Lilje stand der Weimarer Republik aus einer antiliberalen Haltung heraus ablehnend gegenüber. Schon vor 1933 begrüßte er das Erstarken der Nationalsozialist*innen. Nach der Konsolidierung des NS-Staates geriet Lilje jedoch vor allem in Konflikt mit den ?Deutschen Christen?. Er lehnte eine Verschmelzung von Staat und Kirche sowie die Politisierung der letzteren ab. Ab 1934 schloss sich Lilje der Bekennenden Kirche an und betätigte sich in den folgenden Jahren vor allem über die kirchliche Publizistik gegen die ?Deutschen Christen?. Sein Unbehagen gegenüber dem NS-Staat blieb jedoch innenpolitischer Natur, vom deutschen Angriffskrieg distanzierte Lilje sich nicht immer eindeutig. Auch eine Beteiligung am aktiven Widerstand lehnte er, ebenso wie Umsturzpläne gegen Hitler, ab. Während der Kriegsjahre lebte Hanns Lilje zeitweise in der Hortensienstraße 34 in Lichterfelde und wirkte in der Johannes-Kirchengemeinde. Dort begegnete er auch einigen der dortigen Widerstandskämpfer wie Helmuth James von Moltke, Peter Yorck von Wartenburg oder Ludwig Beck, die seine Gottesdienste besuchten. Diese Kontakte wie auch Liljes agitierende Predigttätigkeit im ganzen Land sowie seine Kontakte ins Ausland missfielen dem Reichssicherheitshauptamt zunehmend. Zunächst erhielt er im Jahr 1944 ein Reise- und Redeverbot, bis das Attentat des 20. Juli die Gelegenheit bot, ihn in diesem Zusammenhang zu verhaften. Im Januar 1945 wurde Hanns Lilje durch den ?Volksgerichtshof? wegen Landesverrat und Feindbegünstigung zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren verurteilt. Er überlebte das Kriegsende und kehrte zurück in seine Heimatstadt Hannover.

Nachkriegsjahre
1947 wurde Hanns Lilje Landesbischof von Hannover und engagierte sich in den folgenden Jahren sowohl in der Evangelischen Kirche in Deutschland als auch weiterhin in der Ökumene. Hanns Lilje starb 1977 in Hannover.

Lit.Quelle:
Lilje, Hanns: Im finstern Tal. Rückblicke auf eine Haft. Unter Mitarbeit von Baumann, Arnulf H. u.a., hg. von Hans Otte, Hannover 1999.

Quelle: Archiv/ Heimatverein Steglitz e.V. / Studentische Arbeit von Marie Schröder

 

geboren am: 20.08.1899 in Hannover, vor 125 Jahren
gestorben am: 06.01.1977 in Hannover , vor 47 Jahren ... im Alter von 78 Jahren

Profession:
Nationalität: deutsch
Wikipedia: Hanns_Lilje

________ ausgewählte Werke: ____________________

_______ ausgewählte Lebensereignisse: ___________________


______ Zeiten Orte Länder ______

 

Personenreport vom 2024-03-29


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