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Josef Wirmer >>>
war ein deutscher Jurist und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.

Josef Wirmer Josef Wirmer (1901-1944) war ein Gegner Adolf Hitlers der ersten Stunde. In seinem Beruf als Rechtsanwalt verteidigte er ab 1933 rassistisch Verfolgte, zudem war er bald mit verschiedenen oppositionellen Gruppen vernetzt, an deren Aktivitäten er sich beteiligte. Nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler wurde Wirmer 1944 in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Herkunft und Werdegang

Wirmer wurde in Paderborn als Sohn einer katholischen Familie geboren. Während er in Freiburg und Berlin Rechtswissenschaften studierte, war er bereits in katholischen Studierendenbewegungen organisiert. In Lichterfelde, wo Wirmer sich zunächst in der Holbeinstraße 56, dann in der Dürerstraße 17 niederließ, war er Mitglied in der Gemeinde Heilige Familie.

In den 1920er Jahren trat Wirmer der katholischen Zentrumspartei bei, dort wurde er dem linken Flügel zugerechnet. Wegen ?politischer Unzuverlässigkeit? blieb er beim Beruf des Rechtsanwalts, die Berufung zum Notar wurde ihm 1933 durch den NS-Staat verwehrt. Auch aus dem ?National-sozialistischen Rechtswahrerbund?, der Berufsvereinigung der Juristen, wurde er ausge-schlossen.

Betätigung im Widerstand Über den Einsatz für Verfolgte im Rahmen seines Berufs hinaus unterhielt Josef Wirmer ab 1936 zunächst enge Verbindungen zur Christlichen Gewerkschaftsbewegung um Jakob Kaiser und Max Habermann. Seiner religiösen und politischen Überzeugung gemäß strebte Wirmer jedoch eine weitergehende Zusammenarbeit der verschiedenen politischen Wider-standsgruppen an. Seine weitreichenden Kontakte nutzte er, um 1939 entscheidend zu einer Verständigung von christlicher, sozialistisch-gewerkschaftlicher und bürgerlich-konservativer Opposition beizutragen. Immer wieder fanden konspirative Treffen in seinen Wohnräumen statt.

20. Juli 1944 Über die Verbindung zu Carl Friedrich Goerdeler, mit dem er ab 1941 zusammenarbeitete, wurde Wirmer auch in die Pläne für ein Attentat auf Hitler involviert. Im Fall eines erfolgreichen Staatsstreiches sollte er als Justizminister an der Regierungsverantwortung eines neuen Kabinetts Anteil haben. Nachdem das Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 jedoch gescheitert war, musste Josef Wirmer untertauchen. Er konnte sich nur kurze Zeit in Berlin versteckt halten, bereits am 04. August wurde er verhaftet. Im Schauprozess des ?Volksgerichtshofs?, den der Vorsitzende Roland Freisler gegen die zivilen Verschwörer des 20. Juli abhielt, wurde Wirmer am 08. September 1944 zum Tode verurteilt und noch am selben Tag hingerichtet.

Nachwirken An Josef Wirmer und sein Mitwirken am Kampf gegen den Nationalsozialismus erinnern heute eine Gedenktafel an seinem Haus in der Holbeinstraße sowie ein Stolperstein in der Dürerstraße.

Quellen aus dem Archiv des Steglitz Museums
O.A.: Ehrende Erinnerung, in: Berliner Woche, 11.09.2019. Signatur A-Z 21948 O.A.: Gedenktafel für den Widerstandskämpfer Josef Wirmer, in: Steglitzer Anzeiger, 06.01.1989. Signatur SA 3599

Literatur Balkow-Gölitzer, Harry: Widerstand in Berlin-Lichterfelde, in: Sonnenstuhl, Burkhardt (Hg.): Prominente in Lichterfelde und ihre Geschichten, Berlin 2008, S. 33-46.
Sandvoß, Hans-Rainer: Widerstand in Steglitz und Zehlendorf (=Schriftenreihe über den Widerstand in Berlin von 1933-1945 Bd. 2), Berlin 1986.

Quelle: Archiv/ Heimatverein Steglitz e.V. / Studentische Arbeit von Marie Schröder

geboren am: 19.03.1901 in Paderborn, vor 123 Jahren
gestorben am: 08.09.1944 in Berlin-Plötzensee , vor 80 Jahren ... im Alter von 43 Jahren

Profession:
Nationalität: deutsch
Wikipedia: Josef_Wirmer

________ ausgewählte Werke: ____________________

_______ ausgewählte Lebensereignisse: ___________________


______ Zeiten Orte Länder ______

 

Personenreport vom 2024-04-20


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